Einfache Religion: Freundlichkeit gemäß Dalai Lama
10. Februar 2024Dalai Lama, der geistige Führer des tibetischen Buddhismus, hat einmal gesagt: „Meine Religion ist sehr einfach. Meine Religion ist Freundlichkeit.“ Diese Worte sind nicht nur eine philosophische Aussage, sondern auch eine Anleitung für ein erfülltes und friedliches Leben. Dalai Lama betont die Rolle der Intelligenz in der Entstehung von Zweifeln, Misstrauen und Ängsten. Er erklärt, dass Menschen dazu neigen, die Verletzungen aus vergangenen Konflikten in Erinnerung zu behalten und diese auf andere Menschen zu projizieren, oft bevor sie ihnen überhaupt eine Chance geben. Dieser Tendenz liegt eine komplexe psychologische Dynamik zugrunde, die von der menschlichen Fähigkeit zur Erinnerung und Vorhersage geprägt ist.
Inhaltsverzeichnis
Die Trennung durch vorgefasste Ideen
Menschen neigen dazu, Ideen darüber zu formen, wie die Welt sein sollte, und nutzen diese, um sich von anderen Menschen abzugrenzen. Diese Trennung kann auf politischen, religiösen, sozialen oder kulturellen Unterschieden beruhen. Beispiele dafür sind: „Ich bin Demokrat, du bist Republikaner. Ich bin Buddhist, du bist Christ.“ und so weiter. Diese Unterschiede können oft zu Missverständnissen, Konflikten und sogar Gewalt führen. Es ist daher entscheidend, über die eigenen Vorurteile und Stereotype hinauszublicken und die Menschlichkeit in jedem Einzelnen zu erkennen.
Die Herausforderung der Freundlichkeit
Schutzinstinkt vs. Offenheit
Es ist nicht immer einfach, Freundlichkeit anzubieten, wenn der Instinkt dazu auffordert, sich selbst und die eigenen Ansichten zu schützen. Der menschliche Geist neigt dazu, anstatt zu vertrauen, zu zweifeln, anstatt zu umarmen, Angst zu haben, und anstatt sich zu kümmern, zu urteilen. Diese natürlichen Reaktionen sind Teil des Überlebensinstinkts, der in schwierigen oder bedrohlichen Situationen zum Tragen kommt.
Die Ironie der Voreingenommenheit
Die Ironie dabei ist, dass diese Entscheidungen uns oft daran hindern, glücklich zu sein. Es ist schmerzhaft, ständig auf der Hut zu sein und Menschen auf Distanz zu halten, immer bereit für einen Angriff. Diese defensive Haltung kann zu Isolation, Misstrauen und letztlich Unglück führen. Daher ist es wichtig, sich der eigenen Ängste und Zweifel bewusst zu sein und aktiv daran zu arbeiten, sie zu überwinden.
Die universellen menschlichen Bedürfnisse
Trotz aller Unterschiede sind Menschen im Grunde genommen nicht so verschieden. Alle Menschen streben nach Verständnis, Akzeptanz und Liebe. Jeder möchte sich friedlich fühlen und Schmerzen vermeiden. Diese universellen menschlichen Bedürfnisse verbinden uns alle und können als Grundlage für Empathie und Mitgefühl dienen.
Die Kunst des Mitgefühls
Das Überwinden von Zweifeln und Ängsten
Wenn der Instinkt dazu verleitet, jemanden zu vermuten, zu zweifeln, zu beurteilen oder zu fürchten, kann es hilfreich sein, sich folgende Frage zu stellen: „Wie kann ich dazu beitragen, seine Last zu erleichtern, so wie ich es mir von jemand anderem wünschen würde?“ Diese einfache Frage kann helfen, die Perspektive zu ändern und eine Haltung der Freundlichkeit und des Mitgefühls zu fördern.
Die Praxis der Freundlichkeit
Freundlichkeit ist nicht nur eine Emotion, sondern auch eine Handlung. Es geht darum, aktiv Wege zu suchen, um anderen Menschen zu helfen und ihr Leid zu lindern. Dies kann so einfach sein wie ein freundliches Wort, eine helfende Hand oder einfach nur ein offenes Ohr. Durch die Praxis der Freundlichkeit kann jeder dazu beitragen, eine positivere und friedlichere Welt zu schaffen.
Fazit
Die Worte des Dalai Lama liefern eine kraftvolle Botschaft über die Bedeutung der Freundlichkeit und des Mitgefühls im menschlichen Zusammenleben. Sie fordern uns heraus, über unsere eigenen Ängste und Vorurteile hinauszublicken und stattdessen Freundlichkeit und Verständnis zu praktizieren. Indem wir diese Werte in unserem täglichen Leben umsetzen, können wir nicht nur unser eigenes Wohlbefinden verbessern, sondern auch dazu beitragen, eine liebevollere und friedlichere Welt zu schaffen.