Ein gewagter Schritt in ein neues Leben: Die Transformation einer Geschäftsfrau zur Zen-Schülerin
10. Februar 2024Es war der zweite Tag im Zen-Zentrum. Versteckt auf einem schmalen Pfad, den Kopf zwischen den Knien, war die Verzweiflung greifbar: „Ich schaffe das nicht“, schluchzte sie ihrem Ehemann zu. Nur zwölf Tage zuvor war sie noch als Bankerin und Immobilienmaklerin in Phoenix tätig. Nun fand sie sich als Vollzeit-Zen-Schülerin in den Tiefen der Carmel Valley Berge wieder, wo sie in der Küche arbeitete und Sommerresort-Gäste bediente.
Die drastische Veränderung war überwältigend. Statt am Schreibtisch vor dem Computer zu sitzen und wichtige Geschäftsentscheidungen zu treffen, verbrachte sie nun ihre Tage damit, Essensreste in eine Komposttonne zu schaben. Ihr neues Zuhause war eine rustikale, japanische Hütte am Fuße eines Canyons – weit entfernt von der digitalen Welt. Statt eines komfortablen Hauses in der Vorstadt, teilte sie sich nun ein Badezimmer mit zehn anderen Frauen.
Inhaltsverzeichnis
Der Kampf mit der neuen Realität
Die radikale Veränderung ihres Lebensstils war eine enorme Herausforderung. Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie Spinnen und andere Krabbeltiere – eine völlig neue Erfahrung für jemanden, der in der Vorstadt mit Schädlingsbekämpfung aufgewachsen war. Es fühlte sich an, als hätte sie beschlossen, von einer Klippe zu springen – ohne Sicherheitsnetz.
Trotz der Schwierigkeiten war sie sich sicher, dass sie diese Auszeit brauchte. Sie hatte sich bewusst dafür entschieden, ihre weltlichen Ambitionen hinter sich zu lassen, um eine Pause einzulegen. Doch das Leben dort, das Schaben von Essensresten und das Zusammenleben mit Naturtieren, entsprach nicht genau ihren Vorstellungen.
Die Suche nach dem inneren Frieden
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten begann sie langsam, sich an das neue Leben zu gewöhnen. Mit jedem Tag, den sie dort verbrachte, konnte sie sich selbst besser hören und spürte ihre Gefühle intensiver. Sie erkannte, wie sehr sie über sich selbst sprach und wie wichtig Selbstmitgefühl ist. Auch wenn sie anfangs noch täglich weinte und sich fragte, was sie dort eigentlich tat, bemerkte sie nach und nach eine innere Veränderung.
An einem ihrer freien Tage, während einer Wanderung auf dem Tony Trail, einem steilen Berg, der einen atemberaubenden Blick auf das gesamte Tassajara bot, erlebte sie einen Moment intensiver Freude. Diese Erfahrung war völlig neu für sie, da sie bisher immer äußere Ursachen für ihr Glück benötigt hatte – sei es eine Beförderung, das Abschließen eines Geschäfts, ein gutes Essen, ein intensives Training oder das Erreichen eines neuen Ziels.
Die Erkenntnis einer inneren Transformation
Diese innere Freude, die sie ohne jegliche äußere Einflüsse empfand, war eine Offenbarung für sie. Sie begann zu erkennen, dass sie nicht ständig nach äußerem Vergnügen, Glück und Komfort suchen musste. Vielleicht musste sie einfach nur lernen, sich zu entspannen und die Stille einer gewöhnlichen Wanderung zu genießen. Vielleicht war der Frieden schon die ganze Zeit bei ihr und zeigte sich nur, wenn sie nicht so sehr danach suchte.
Mit dieser Erkenntnis begann sie, die Veränderungen in ihrem Leben zu begrüßen und zu akzeptieren. Sie erkannte, dass jeder von uns das Potenzial hat, ein friedliches Leben zu führen. Wir können die mentalen, angstbasierten Kämpfe, die uns einengen, beruhigen. Sie erkannte, dass es nicht darum geht, sich mit einer älteren Version von sich selbst zu vergleichen oder zu glauben, dass wir nicht für Veränderungen geeignet sind.
Die vier wichtigsten Lektionen über den Umgang mit Veränderungen
1. Beginnen Sie genau hier und jetzt.
Jeder von uns ist in der Lage, ein friedliches Leben zu führen. Wenn wir aufhören, uns mit einer älteren Version von uns selbst zu vergleichen, ist alles möglich. Akzeptieren Sie den gegenwärtigen Moment und beginnen Sie genau dort, wo Sie sich gerade befinden.
2. Alles verändert sich ständig.
Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, jeder Moment ist ständig im Wandel. Nichts bleibt für immer gleich. Als Menschen sind wir in der Lage, uns diesem natürlichen Fluss anzupassen.
3. Wir passen uns an.
Wir Menschen sind unglaublich anpassungsfähig. Wir lernen neue Fähigkeiten und sind in der Lage, uns ständig weiterzuentwickeln. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen dies: Eine Emotion dauert physiologisch gesehen nur 90 Sekunden, von dem Moment an, in dem sie ausgelöst wird, bis sie ihren Lauf nimmt.
4. Meditation hilft.
Meditation bietet die Möglichkeit, der Beobachter der ständigen Geschichten zu sein, die wir uns selbst erzählen. Es ist eine Chance, mit Unbehagen, Gerede, Angst, Aufregung und den Tausenden von Gedanken umzugehen, ohne etwas tun oder beheben zu müssen.
Fazit
Der Weg von der Geschäftsfrau zur Zen-Schülerin war sicherlich nicht einfach. Doch letztendlich hat sie gezeigt, dass es möglich ist, radikale Veränderungen in seinem Leben zu akzeptieren und daraus zu wachsen. Ihre Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie man sich selbst finden und inneren Frieden erreichen kann, indem man den Mut hat, sein gewohntes Leben hinter sich zu lassen und sich auf ein völlig neues Abenteuer einzulassen.