Die innere Lehrkraft entdecken und aktivieren
10. Februar 2024Der äußere Lehrer ist lediglich ein Wegweiser. Nur der innere Lehrer begleitet auf dem Weg zum Ziel, denn er ist das Ziel selbst“, so Sri Nisargadatta Maharaj. Es gibt Tage, an denen das Leben beängstigend und beunruhigend erscheint, als würde man in einer dunklen Leere schweben, ohne Verbindung zu jemandem oder irgendetwas, insbesondere zu sich selbst. Es ist nicht unbedingt ein schlimmes Ereignis, das diese Gefühle auslöst. Oft ist es eine Ansammlung von familiären Stresssituationen, Sorgen, Fragen, Unsicherheiten und Selbstzweifeln, die den Geist überfluten.
Inhaltsverzeichnis
Die Herausforderung der Selbsthilfe
Obwohl der Mensch von Natur aus unvollkommen ist, neigt er dazu, sich selbst streng zu beurteilen. Selbst bei jahrelanger Arbeit an der eigenen inneren Entwicklung, mit einem Abschluss in Beratungspsychologie, der Veröffentlichung eines Selbsthilfebuches und dem Schreiben von Artikeln über ein friedliches, zufriedenes und glückliches Leben, kann es Tage geben, an denen die Hilfe für sich selbst zur Herausforderung wird.
Es ist wichtig, sich an die spirituellen, psychologischen und kreativen Lehren zu erinnern, die im Laufe der Jahre gesammelt wurden. Es gilt, an die großen Lehrer der Welt zu denken, die unschätzbare Unterstützung für das persönliche Wachstum und die Selbstentdeckung bieten. Doch ohne die Anwendung dieser Lehren bleiben wir ein Kopf voller Wissen, anstatt ein Wesen, das in Frieden und Freiheit lebt.
Eigene Ressourcen mobilisieren
In solchen Momenten ist es notwendig, der eigene Lehrer zu sein. Doch manchmal fühlt man sich so schwach und verletzlich, dass es schwerfällt, auf diese Lehren zuzugreifen. Das ist ein Warnsignal, ein Notfall. In solchen Situationen können die üblichen Notfallanweisungen, die wir im Falle einer Katastrophe erhalten, hilfreich sein.
Im Brandfall die Treppe, nicht den Aufzug benutzen
Der Grund dafür ist nicht nur, dass man im Aufzug gefangen sein könnte, sondern auch, dass unser physischer Körper oder unser Nervensystem herunterfahren könnte, wenn wir versuchen, den schnellsten Weg zu nehmen. In solchen Zeiten ist es wichtig, sich zu beruhigen, das Bewusstsein zu schärfen und ruhig, nicht rennend, zum nächsten Ausgang zu gehen.
Zuerst die eigene Sauerstoffmaske anlegen, dann die des Kindes
Es ist wichtig, sich einzugestehen, dass man an solchen Tagen möglicherweise keine Energie für andere hat. Denn wenn man sich selbst nicht helfen kann, kann man auch anderen nicht helfen. Es ist notwendig, sich seine Schwäche einzugestehen und den Menschen in der näheren Umgebung zu sagen, dass man gerade nicht voll für sie da sein kann. Es ist wichtig, sich den Raum zu nehmen, den man zur Selbstfürsorge braucht – sei es durch Ruhe, Bewegung, Meditation oder Yoga.
Verbindung zum Spirituellen finden
In solchen Zeiten ist es am wichtigsten, sich mit der spirituellen Ebene zu verbinden. Das heißt nicht unbedingt, dass man beten muss, obwohl das für manche hilfreich sein kann. Es geht darum, die Weite des eigenen Herzens zu erkennen und zuzulassen, dass man sich sicher fallen lassen kann, bevor man versteht, wie man seine Teile wieder zusammensetzt.
Perspektive gewinnen und Unterstützung suchen
Es ist wichtig, eine Perspektive zu gewinnen: die Fenster und Türen zu öffnen und einen weiteren Blick zu ermöglichen. Es kann hilfreich sein, sich seiner Sinne bewusst zu werden und sich zu erlauben, die Empfindungen um sich herum wahrzunehmen.
In solchen Momenten kann es auch hilfreich sein, Unterstützung zu suchen. Das kann eine vertraute Person sein, aber auch die Natur, eine spirituelle Praxis oder eine Aktivität, die Freude bereitet. Wichtig ist, sich mit etwas zu verbinden, denn dadurch findet man auch die Verbindung zu sich selbst wieder.
Das Höhere Selbst als Unterstützung
Wir müssen nicht Mitglied in einem 12-Schritte-Programm sein, um Unterstützung zu erhalten. Unser Höheres Selbst ist immer da, um uns zu helfen. Es ist wichtig, sich vorzustellen, wie das Höhere Selbst gegenüber sitzt – das allwissende, vertrauensvolle, schöne Wesen in uns, das weiß, dass wir in Ordnung, sicher und liebenswert sind. Es kann hilfreich sein, das Höhere Selbst um Unterstützung zu bitten und es zu bitten, mit uns zu sprechen. Es ist immer bereit, uns zu helfen, wenn wir bereit sind, uns zu öffnen und zuzuhören.
Fazit
Das Leben beinhaltet auch schlechte Tage. Wichtig ist, an solchen Tagen den Glauben zu bewahren, dass man die Stürme und die Zerstörung überstehen kann. Es ist wichtig zu wissen, dass man stärker aus diesen Herausforderungen hervorgeht und dass man weitermacht, weil man sich bewusst dafür entscheidet, aus diesen Erfahrungen zu lernen und zu wachsen.